Hallo Leute,
das wird ein ganz anderer Beitrag sein. Ich wollte mich erst herausfordern, nachdem ich mein Ziel erreicht habe, wieder gesund zu sein. Aber wenn du mir durch meine Reise gefolgt bist, hast du vielleicht bemerkt, dass ich eine ungeduldige Person bin.
Und wenn ich eins gelernt habe: Es gibt keine bessere Zeit als das Hier und Jetzt.
Das Leben ist voller Möglichkeiten und ich habe beschlossen, etwas zu tun, wozu mein Körper bestimmt nicht bereit gewesen ist. Zumindest dachte ich das …
Challenge Hintergrund
Eine wirklich gute Freundin besuchte mich für ein Wochenende. Ich betone dauernd, wenn man sich selbst, in gutes Karma und in universelle Verbundenheit vertraut, wird das Leben einem geben, was man brauchst.
Offensichtlich musste ich wieder zu einer Freundin finden, die ich seit über 4 Jahren nicht gesehen habe.
Nun denkst du vielleicht, das ist garnicht so lange her und wenn wir in Kontakt geblieben sind, ist das nichts Besonderes. Aber der Witz ist, das sind wir eigentlich nicht. Zumindest nicht so wie früher. Und das ist völlig in Ordnung, denn wir haben jeweils unser eigenes Leben und vertrauen auf unsere Freundschaft, die selbst die größten Hindernisse überwinden kann.
Wenn etwas Ernsthaftes passieren würde, weiß ich, dass ich darauf zählen könnte, dass sie mir zuhört und das beruht auf Gegenseitigkeit.
Aber kommen wir zur Sache. Während wir die letzten 4 Jahre im Schnelldurchlauf durchgegangen sind schlug ich vor, abends clubben zu gehen.
Ich war seit fast 2 Jahren nicht mehr in einem Club und ehrlich gesagt wurde mir klar, der Grund war nicht, dass ich krank war, sondern dass ich schon lange nicht mehr so viel Spaß daran hatte.
Clubben fühlte sich für mich an, wie als würde man in ein schlechtes Fitnessstudio gehen. Hingehen, um zu sehen und gesehen zu werden.
Vortrinken, Dresscode einhalten, super fröhlich und chillig zugleich sein, ästhetisch tanzen, aber dabei nicht zu einladend wirken. In der Nähe schwitzender Menschen sein, Leute abweisen, die dich zum Tanzen auffordern, sich von Betrunkenen belästigen lassen. Am nächsten Morgen verkatert und erschöpft sein.
Ja, ich habe mich schon lange selbst zur Oma erklärt gehabt. Also, warum soll ich jetzt wieder in Clubs gehen wollen?
Einfach, weil ich mich davon überzeugen will, dass diese Version von mir nicht real war. Ich habe clubben gehen mal geliebt, nur um mit meinen Mädels (und Jungs :D) tanzen zu gehen, nüchtern oder nicht. Es war vollkommen egal. Es ging darum, dass wir eine lustige Nacht zusammen verbringen, nicht mehr und nicht weniger.
Partynacht
Also, meine Freundin hat eingewilligt. Wir hatten aber einen kleinen Bonus bei meiner Challenge. Da es Ladies’ Night war (Ich muss kurz Probs an einen Freund geben: das ist wirklich diskriminierend und Clubs sollten auch Gents’ Nights veranstalten!), mussten wir bis Mitternacht keinen Eintritt bezahlen.
Die Vorteile dieser Party waren also: freier Eintritt, Make-up und Haare von Profis gemacht, eine kostenlose Waffel, kostenlose Begrüßungsshots und kostenlose alkoholfreie Getränke und Prosecco.
Das hat mir tatsächlich noch eine Idee gegeben, diese Clubbing-Idee ein bisschen auszuschmücken. Was würde passieren, wenn uns die Kleiderordnung egal wäre und wir einfach in unsere “normalen” Klamotten gehen würden, ohne Make-up und ohne Vortrinken.
Ok, trinken war natürlich nie beabsichtigt, wegen meiner Magenbeschwerden, aber das wäre allgemein nicht das erste Mal gewesen, dass ich absichtlich nüchtern feiern gegangen bin, so dass ich meine Erfahrung mit einer früheren vergleichen kann.
Meine Freundin und ich schafften es geradeso bis Mitternacht und den ganzen Weg dorthin dachten wir nur: Die Türsteher werden uns niemals reinlassen 😀
Ich habe zwar erwartet, dass die Leute dem Dresscode gerecht gekleidet sind. Aber ich habe nicht erwartet, dass fast alle Frauen in High Heels mit glitzernden Cocktailkleidern, Jumpsuits oder Röcken antanzen, mit perfektem Make-up abgerundet sind und so riechen als hätten sie gerade einen Parfümladen verlassen.
Ich, für meinen Teil, trug Jeans, Turnschuhe und ein Flanellhemd 😀 Also, ja, fiel wohl etwas auf. Aber hey, in einem Kartoffelsack wär ich noch mehr underdressed gewesen 😀
Der Türsteher warf uns schnell einen irritierten und skeptischen Blick zu. Er wird sich wohl etwas in die Richtung: Wie zur Hölle seid ihr zwei angezogen? – gedacht haben, aber ließ uns durch. YES!
Ok, erste Hürde überwunden und das Schlimmste kommt noch. Scherz!
Wir haben unsere Haare und Gesichter nicht verschönert und gingen sofort zum Waffelstand. Weil, hallo ?! Gratis Essen! (Kann ich nur kurz erwähnen, wie stolz ich auf mich selbst bin, offiziell sagen zu können, dass ich mir sicher bin, dass ich kein gestörtes Essverhalten mehr habe :))
Nachdem wir unsere Waffeln gegessen und unsere Jacken in die Garderobe gebracht haben, gingen wir schließlich zum Dancefloor. Zu dieser Zeit waren die Leute, die tatsächlich Eintritt bezahlten, schon größtenteils drinnen, also war der Tanzboden voll.
Nach ein paar Minuten schrecklicher Chartmusik begann der DJ endlich, etwas Gutes zu spielen, wozu man auch tanzen konnte.
Da war ich nun, umgeben von mehr oder weniger betrunkenen Leuten, die entweder einen 2-Step, einen komischen neuen Tanzstil, den ich nicht einmal beschreiben könnte oder wirklich gut tanzten. Und was kann ich sagen, ich habe es genossen.
Ich habe es wirklich genossen! Ich hab zu einem Teil von mir zurückgefunden, den ich so sehr vermisste, eine sorglose Tänzerin, die sich bei jeder Bewegung wohl fühlte, ihre Umgebung ignorierte und ihren Körper einfach der Richtung folgen ließ, in die sie die Musik brachte.
Ich konnte all meinen Schmerz, alle Ängste, alle Zweifel loslassen und ich war glücklich!
Wir waren fast bis 4 dort und waren um 5 Uhr morgens zu Hause. Und verdammt, war ich am nächsten Tag müde, aber in dieser Nacht hätte ich noch bleiben können bis der Club zugemacht hätte.
Mein Fazit ist, ich würde das irgendwann wieder tun. Am liebsten wenn ich vollkommen gesund bin. Aber wenn sich vorher eine Gelegenheit ergibt, würde ich sie dennoch nutzen.

Was du von meiner Clubbing-Challenge mitnehmen solltest
Lass dir von niemandem erzählen, du kannst nicht in Clubs gehen, weil du dich anders anziehst, nicht tanzen kannst oder scheinbar aus irgendeinem Grund nicht reinpasst.
Versuche einmal genau so clubben zu gehen, wie du täglich unterwegs bist, in Kleidung, in der du dich wohl fühlst und auch ohne Make-up. Nur dein natürliches Selbst und schau was passiert.
Wenn der Türsteher dich abweist, erzähle ihm oder ihr, wenn sie lustige, energische, selbstbewusste Menschen in ihrem Club haben wollen, die die Musik, das Ambiente und das Event wirklich mögen und eine gute Zeit haben, du die richtige Person bist. Du bist das Leben der Party 😀
Nein, im Ernst, die einzigen akzeptablen Gründe, warum Menschen nicht in Clubs eingelassen werden sollten, sind: Es gibt keine Kapazität mehr, die Person ist eine Gefahr für sich selbst oder andere, die Minderjährigkeit der Person oder wenn andere Regeln oder Gesetze gebrochen werden. Aber definitiv nicht wegen jemandes Aussehen.
Wenn clubben überhaupt nicht dein Ding ist, fordere dich mit etwas anderem heraus. Aber lass es eine soziale Erfahrung sein. Vielleicht eine mit deinen Freunden. Ein neuer Sport, den du noch nicht ausprobiert hast, ein neues Restaurant, ein Event, ein Urlaubs- oder Ausflugsziel. Nur etwas Soziales außerhalb deiner Komfortzone.
Wichtig
Wenn du dich entscheidest, dich selbst herauszufordern, wäre es so toll von dir, einen Kommentar zu schreiben, der kurz (oder wie lange du willst) beschreibt, womit du dich selbst herausforderst!
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